Kaiserslautern, Bremerhöfer Musiksommer, 14.07.2016

Bechhofen, 02. Juli 2016

Wolfstein, Stadtmühle 08. Oktober 2015

KL-Siegelbach, Feiermaus 09.Mai 2014

Kultur Regional
Feiermaus: Latwerch-Bänd unplugged
von REINER HENN

Eine veränderte Latwerch-Bänd trat am Freitag im Kultlokal Feiermaus in Siegelbach an. Die Gruppe sorgt seit 1988 mit Musik im urpfälzischen Kolorit für einen Kontrapunkt in der regionalen Musikszene. Wie aus einem Sextett ein Quartett wird und dass trotz Verzicht auf frühere elektrische Instrumente und Klangeffekte eine Verjüngungskur stilistisch möglich ist, erlebten die vielen restlos begeisterten Konzertbesucher.
Bandleader, Frontsänger und Sprachrohr des pfälzischen Musikurgesteins, Klaus-Dieter Brehm, setzt nämlich jetzt ganz auf akustische Instrumente – er selbst auf Maultrommel, Mundharmonika und Akkordeon und Manfred Gabbert auf die spieltechnische Vielfalt seiner akustischen Gitarre, die er akkordisch füllend, perkussiv und solistisch in gekonnten Episoden einsetzt. Bestens unterstützt von Carsten Wick, der als Rarität eine akustische Bariton-Gitarre einbringt und wie Gabbert für einen stimulierenden Hintergrundgesang sorgt. Schließlich ergänzt Heinz-Werner Künstler, der am Schlagzeug und auf verschiedenen Percussioninstrumenten den nötigen rhythmischen Impuls bringt, die Gruppe.Alle Vier haben melodische Vorlagen aus Pop, Rock, Blues, Country, Folk sowie Latin entweder gecovert, adaptiert oder nur als rhythmische Grundlage für eigene Stücke verwendet. Immerhin entstammt etwa die Hälfte komplett der Experimentierlust Brehms. Dabei wirkt der Vortrag trotz Ausarbeitung in Melodie, Harmonie, Rhythmus und pfälzischem Text dennoch auch improvisiert und spontan.
Entscheidend für das Konzerterlebnis sind aber die originellen Texte. Sie sind mal sozialkritisch, wenn sie – in aktueller Analogie – die Auswirkungen des Kalten Krieges thematisieren oder gegen Rassismus Stimmung machen. Sie basieren aber auch – etwa im Frühlingslied mit einem Text von Mundartdichter Eugen Damm – auf idyllischer Naturpoesie oder verklären nostalgisch das vergangene Lebensgefühl, wenn sie den verschütteten Erfenbacher Badeweiher lobpreisen. Balladenhaft erzählen die Lieder, wirken rhythmisch variabel und mitreißend und solide instrumentiert und harmonisiert.
Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 109
Datum Montag, den 12. Mai 2014